Transalp 2006.3 – Enzian Hütte – Schlüsseljoch – Pfunderer Joch – St. Vigil

Am 3. Tag gab’s unsere Königsetappe. Von der Enzianhütte über das Schlüsseljoch, Pfunders und das Pfunderer Joch und der anschliessend lange Weg bis nach St. Vigil. Wie immer sei angemerkt, dass Armin’s Berichterstattung “leicht” ironisch angehaucht ist ;) .

Armin erzählt:
Was ich an den bisherigen zwei Tagen noch nicht gemerkt hatte war, dass sich Andi offenbar von der diesjährigen Transalp gänzlich unterfordert gefühlt hatte. Anders konnte ich mir den raffinierten taktischen Schachzug nicht erklären, als er – um für sich selbst den Schwierigkeitsgrad künstlich zu erhöhen – seinen Helm (natürlich mit vollster Absicht) auf der Enzianhütte liegen lies um dann im Anstieg umdrehen zu dürfen und so bereits gemachte Höhenmeter noch mal zurücklegen konnte.
Auf das Schlüsseljoch folgte das Pfundererjoch, ein ewig langer Anstieg, der am Schluss zu einer ausgiebigen Wanderung wurde, da die Strecke nicht bis nach ganz oben fahrbar war. Schon vorher hätte die Transalp um ein Haar ihr Ende gefunden. Ein Rinnsaal von etwa drei Metern Breite und 10 Zentimetern Tiefe kreuzte unseren Weg, und Mirja weigerte sich standhaft diesen Amazonas der Berge ohne Fährdienste und David Hasselhoff als persönlichen Lifeguard zu überqueren. Da half kein Betteln und kein Flehen, erst als nach einer Viertelstunde eine Brücke aus Steinbrocken gefunden wurde konnte es weitergehen. Bei der Abfahrt vom Pfundererjoch konnte ich endlich meine enormen Downhillqualitäten voll ausspielen. Und nur ein Klassefahrer wie ich konnte es schaffen so mit dem rechten Pedal in den Erdboden einzustechen dass man wie von Zauberhand getragen über den Vorbau hinaus vom Rad steigt. Die Transalp hatte ihr erstes Sturzopfer. Ohne Schäden an Mensch (irrelevant) und Maschine (zum Glück) ging es weiter.
Glücklicherweise schafften wir es dann den restlichen Tag hinter uns zu bringen ohne noch irgendwelche Ausrüstungsgegenstände entlang der Strecke zu vergessen und ohne weitere Stürze zu fabrizieren, und zum Glück – Gott sei Dank – stellten sich uns auch keine reisenden Flüsse mehr in den Weg. Die Königsetappe war geschafft.

Andreas erzählt:
Über den Start von Tag 3 schweige ich, Armin hat euch ja schon alles erzählt :-) . Der Anstieg zum Schlüsseljoch brachte keine weiteren Schwierigkeiten mit sich.
Die darauf folgende abfahrt lies erste Glücksgefühle und Erinnerungen an den Gardasee-Schotter aufkommen.
Was nun folgte, war ein langer und extrem harter anstieg aufs Pfundererjoch. Anfangs noch von Regen belästigt peitschte uns dann bis auf den Gipfel ein eiskalter Wind um die Ohren. Die Abfahrt entschädigte uns dann für alle Strapazen: Der perfekt fahrbare „Holy-Trail“ lies alle Probleme und Schmerzen von uns weichen. Armins lustige Einlage, auch bekannt als klassischer Sturz über den Lenker, bereitete dann at least mir ein freches Schmunzeln.
Unser Tag war aber noch lange nicht zu Ende, und nach der langen Asphalt-Abfahrt bis nach St. Lorenzen folgte noch ein sehr langer und harter weg bis St. Vigil, wo wir uns nach einer kurzen Erfrischung mit einem Bärenhunger auf das Essen stürzten.

Das Höhenprofil der Königsetappe in Südtirol:

Die Fotos gibt’s wie immer in der Detailansicht des Eintrages…


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