Posts Tagged ‘enzian hütte’

Transalp 2006.3 – Enzian Hütte – Schlüsseljoch – Pfunderer Joch – St. Vigil

Mittwoch, März 14th, 2007

Am 3. Tag gab’s unsere Königsetappe. Von der Enzianhütte über das Schlüsseljoch, Pfunders und das Pfunderer Joch und der anschliessend lange Weg bis nach St. Vigil. Wie immer sei angemerkt, dass Armin’s Berichterstattung “leicht” ironisch angehaucht ist ;) .

Armin erzählt:
Was ich an den bisherigen zwei Tagen noch nicht gemerkt hatte war, dass sich Andi offenbar von der diesjährigen Transalp gänzlich unterfordert gefühlt hatte. Anders konnte ich mir den raffinierten taktischen Schachzug nicht erklären, als er – um für sich selbst den Schwierigkeitsgrad künstlich zu erhöhen – seinen Helm (natürlich mit vollster Absicht) auf der Enzianhütte liegen lies um dann im Anstieg umdrehen zu dürfen und so bereits gemachte Höhenmeter noch mal zurücklegen konnte.
Auf das Schlüsseljoch folgte das Pfundererjoch, ein ewig langer Anstieg, der am Schluss zu einer ausgiebigen Wanderung wurde, da die Strecke nicht bis nach ganz oben fahrbar war. Schon vorher hätte die Transalp um ein Haar ihr Ende gefunden. Ein Rinnsaal von etwa drei Metern Breite und 10 Zentimetern Tiefe kreuzte unseren Weg, und Mirja weigerte sich standhaft diesen Amazonas der Berge ohne Fährdienste und David Hasselhoff als persönlichen Lifeguard zu überqueren. Da half kein Betteln und kein Flehen, erst als nach einer Viertelstunde eine Brücke aus Steinbrocken gefunden wurde konnte es weitergehen. Bei der Abfahrt vom Pfundererjoch konnte ich endlich meine enormen Downhillqualitäten voll ausspielen. Und nur ein Klassefahrer wie ich konnte es schaffen so mit dem rechten Pedal in den Erdboden einzustechen dass man wie von Zauberhand getragen über den Vorbau hinaus vom Rad steigt. Die Transalp hatte ihr erstes Sturzopfer. Ohne Schäden an Mensch (irrelevant) und Maschine (zum Glück) ging es weiter.
Glücklicherweise schafften wir es dann den restlichen Tag hinter uns zu bringen ohne noch irgendwelche Ausrüstungsgegenstände entlang der Strecke zu vergessen und ohne weitere Stürze zu fabrizieren, und zum Glück – Gott sei Dank – stellten sich uns auch keine reisenden Flüsse mehr in den Weg. Die Königsetappe war geschafft.

Andreas erzählt:
Über den Start von Tag 3 schweige ich, Armin hat euch ja schon alles erzählt :-) . Der Anstieg zum Schlüsseljoch brachte keine weiteren Schwierigkeiten mit sich.
Die darauf folgende abfahrt lies erste Glücksgefühle und Erinnerungen an den Gardasee-Schotter aufkommen.
Was nun folgte, war ein langer und extrem harter anstieg aufs Pfundererjoch. Anfangs noch von Regen belästigt peitschte uns dann bis auf den Gipfel ein eiskalter Wind um die Ohren. Die Abfahrt entschädigte uns dann für alle Strapazen: Der perfekt fahrbare „Holy-Trail“ lies alle Probleme und Schmerzen von uns weichen. Armins lustige Einlage, auch bekannt als klassischer Sturz über den Lenker, bereitete dann at least mir ein freches Schmunzeln.
Unser Tag war aber noch lange nicht zu Ende, und nach der langen Asphalt-Abfahrt bis nach St. Lorenzen folgte noch ein sehr langer und harter weg bis St. Vigil, wo wir uns nach einer kurzen Erfrischung mit einem Bärenhunger auf das Essen stürzten.

Das Höhenprofil der Königsetappe in Südtirol:

Die Fotos gibt’s wie immer in der Detailansicht des Eintrages…

(weiterlesen…)

Transalp 2006 – Hintertux – Enzian Hütte

Dienstag, März 13th, 2007

Und weiter geht’s mit der Berichterstattung vom zweiten Tag.

Armin erzählt:
Der zweite Tag begann mit feuchtem und nasskaltem Wetter und der Auffahrt zum Tuxerjoch, bei der ich mich im Vergleich zum Vortag schon ein gutes Stück besser fühlte. Auch die erste etwas anspruchsvollere Abfahrt brachte ich gut hinter mir, und so ging es mit gestiegener Zuversicht zum Mittagessen. Dort aber erlitt ich völlig unerwartet eine Schlappe, denn trotz Bärenhungers schaffte ich es nicht mein Wienerschnitzel (Format München Steinheil) komplett zu verdrücken.
Bis zum Brenner ging es danach ohne gröbere Zwischenfälle weiter, und direkt auf der Grenze folgte das nächste Highlight, wieder eines der kulinarischen Art: ein wohlverdienter wohlschmeckender Latte Macchiato. Denn – unsere österreichischen Freunde mögen es mir verzeihen – der Cafe jenseits des Brenners schmeckt leider meistens so wie die rot-weiß-rote Fußballnationalmannschaft spielt, selten wirklich genießbar.
Außerdem fühlte ich mich inzwischen so gut erholt das ich mir ziemlich sicher war auch noch den Rest der Transalp durchstehen zu können, und im Anstieg zur Brennerhütte hatte ich, im krassen Gegensatz zum Vortag, dauernd meine Klappe offen um ungefragt meine Ansichten über dies und jenes und Gott und die Welt und noch vieles mehr kundzutun: ich war wieder gesund!
Auf der Hütte gab es dann zum Abendessen noch den Bundesligaspieltag serviert, und ich konnte mir schon mal ansehen wie mein HSV anfing Grundsteine für eine komplette Spielzeit tief im Abstiegssumpf zu legen. Tag zwei war geschafft.

Andreas erzählt:
Wie Armin schon gestern schrieb, begrüßte uns das Tuxerjoch am zweiten Tag mit tief hängenden Wolken. Wir ließen uns davon nicht beeindrucken und fuhren mit fabelhaftem tempo dem Tuxer Wasserfall entgegen. An der Weggabelung wählten wir den beschwerlichen Weg um den Wasserfall herum, so wie in mir Thory empfohlen hatte, und nicht durch das Skigebiet. Eine genaue Beschreibung des Weges, werde ich in einem anderen Posting nachholen. Vorneweg: der Anfang ist beschwerlich, aber dann wird der weg gut fahrbar und bietet eindeutig schönere Landschaftsbilder als die Strecke durch das Skigebiet.
Die abfahrt vom Tuxer Joch war dann unser erstes Trail-Highligt und bis auf ein paar Treppen und Stufenabschnitte auch gut fahrbar.
Beim Mittagessen haben wir noch einmal über unsere Route diskutiert und sind zum Schluss gekommen, auf die Sattelalm zu verzichten und ganz „billig“ über den Brenner abzukürzen. Dies, da wir a) keine Lust auf Streitereien mit dem italienischen Bauern hatten, b) Armin noch nicht ganz fit war und c) wir uns einige Höhenmeter und Körner für die nächste Etappe sparen wollten.
Auf einer Forststrasse ging es bis zur Enzianhütte, wo uns die kanadische Flagge erwartete.

Hier das Höhenprofil der Etappe:

Die Fotos gibt’s wie immer in der Detailansicht des Eintrages…

(weiterlesen…)